Bei einigen Berufsgruppen ist das Fahrzeug ein unverzichtbares Arbeitsgerät und fester Bestandteil der täglichen Routine. Dazu gehören zum Beispiel Lieferanten, Vertreter oder Taxifahrer. Für sie wäre der Aufwand der detaillierten Führung unverhältnismäßig hoch, weshalb sie beim Führen des Fahrtenbuchs mit Erleichterungen arbeiten dürfen. Die Vollständigkeit der Kilometerstände muss aber gewährleistet sein.
Berufsgruppen und Vielfahrer
Für bestimmte Berufsgruppen ist die vereinfachte Führung des Fahrtenbuchs heute Standard. Dazu gehören:
- Handelsvertreter
- Taxifahrer
- Fahrlehrer
- Kurierdienstfahrer
- Automatenlieferanten
- Vielfahrer, die beruflich regelmäßig lange Strecke zu unterschiedlichen Zielen fahren
Tipp: Wer sich in dieser Liste nicht wiederfindet, kann unter Umständen dennoch von der vereinfachten Fahrtenbuch-Führung profitieren. Wichtige Ansprechpartner sind der Steuerberater oder direkt das Finanzamt. Beispiele sind Tierärzte oder Landärzte mit viel Fahrleistung.
Was wird einfacher?
Wie genau die Eintragungen aussehen müssen, hängt von den Berufsgruppen ab. Taxifahrer zum Beispiel müssen nicht jeden einzelnen Kunden mit Namen und Strecke vermerken, sondern nur die Tageskilometerstände. Zumindest dann, wenn sie sich in ihrem Pflichtfahrgebiet aufhalten. Nehmen sie Touren an, bei denen sie dieses Hauptfahrgebiet verlassen, müssen sie Zielort, Entfernung und Kunden aufzeichnen.
Für Fahrlehrer, die ja oft den ganzen Tag mit dem Auto unterwegs sind, wurden starke Erleichterungen geschaffen. Bei ihnen reicht die Angabe der Kilometer und ein Vermerk wie „Lehrfahrt“ oder „Fahrschulfahrt“. Wenn nötig lassen sich dank moderner, elektronischer Buchungssysteme noch Schüler zuordnen.
Bei Kurierdienstfahrern, die ständig wechselnde Routen fahren, reichen Angaben zu Ort und Route. Wer dagegen zum Beispiel als Handelsvertreter oder Automatenfüller immer die gleichen Kunden ansteuert, darf eine Kundenliste anlegen, wo er jedem Kunden eine Nummer zuordnet. Im Fahrtenbuch-Eintrag selber wird dann nur noch auf die Nummer verwiesen, was deutlich Schreibarbeit einspart. Die Liste wird fest im Fahrtenbuch eingeheftet.
Elektronisches Fahrtenbuch für Vielfahrer
Gerade für Berufsgruppen, die sehr häufig und auf langen Strecken oder für viele Stunden mit dem Auto unterwegs sind, ist die Nutzung eines elektronischen Fahrtenbuchs besonders interessant. Die modernen Geräte zeichnen alles auf und lassen bestimmten Standorten auch Kundendaten zuordnen.
Tipp: Mit einem modernen, rechtskonform gestalteten elektronischen Fahrtenbuch stellt man sicher, dass alle notwendigen Daten erfasst werden, ohne dass man selbst an etwas denken muss.
Nicht zu einfach – Vollständigkeit muss gewahrt bleiben
In der Vergangenheit kamen Vielfahrer, die ihr Fahrzeug wenig privat nutzen, auf die Idee, im Fahrtenbuch nur noch die wenigen privaten Fahrten einzutragen und die Lücken im Kilometerstand mit „geschäftlich“ zu schließen. Um diese zu belegen, wurden Auszüge aus dem persönlichen Kalender oder aus dem Buchungssystem beigelegt. Die Finanzgerichte entscheiden da immer wieder gleich: Diese Art der Fahrtenbuch-Methode ist nicht zulässig und führt zur nachträglichen Anwendung der 1-Prozent-Regelung und damit in den meisten Fällen zu einer Nachzahlung.